Wirtschaftskrise

9 Jan

Die Wirtschaftskrise geht uns alle an. Sie hat unzählige soziale Folgen, die wir in unserem Alltag spüren. Ein Mangel an verfügbarem Geld führt zu Phänomenen wie Qualitätsverlust in mehreren Sektoren der Wirtschaft bzw. der öffentlichen und privaten Infrastruktur, z.B. bei den öffentlichen Verkehrsmitteln, der medizinischen Versorgung, der Bildung…  verminderte Sicherheit in der Industrie und Energiesektor… aber auch wenigeren Chancen auf dem Arbeits- und Bildungsmarkt, wachsende Armut, mehr Arbeitsstress… und noch vielen anderen tiefergehenden Konsequenzen.

Wir werden heutzutage überladen von Informationen über die wirtschaftliche Krise, Sparpaketen, AAAs und AA-Plussen, Schulden und Schuldenbremsen, u.ä. Aber worüber geht das alles? Was ist Wirtschaft und was ist eine Wirtschaftskrise? Wie ist die heutige entstanden? Ist es die Schuld des Finanzkapitals, des Euro, der Griechen, der Habsucht, des Neoliberalismus oder des Kapitalismus? Was für eine Krise erleben wir heute? Welche Folgen hat sie? Ist sie wirklich so schlimm oder ist sie aufgeblasen? Wird eine Reichensteuer/Millionärsteuer die Krise lösen? Kann die Krise überhaupt gelöst werden?

Diskussion über die Wirtschaftskrise

am Donnerstag, 23. Februar 2012,

von 19.30 Uhr bis 22.00 Uhr,

im Amerlinghaus (Stiftgasse 8, 1070 Wien).

Ob du nun viel oder wenig über die Wirtschaft verstehst: Jede und jeder ist herzlich wilkommen, um mit zu diskutieren.

Einige Referenzen. Andere Literatur und Links könnt ihr immer schicken an diskussionsgruppespartacus@gmail.com.

3 Responses to “Wirtschaftskrise”

  1. Raffa January 18, 2012 at 9:12 pm #

    ein video zur eurokrise (kann man die nächsten 6 tage auf der arte-homepage ansehen):
    http://videos.arte.tv/de/videos/der_domino_effekt-6325638.html

  2. Yann January 31, 2012 at 10:56 am #

    Ein paar Bilder zur Folge der Krise:
    https://diskussionsgruppespartacus.wordpress.com/

  3. diskussionsgruppespartacus February 29, 2012 at 11:24 am #

    Hier noch die Übersicht zur bisherigen Entwicklung:

    Von Subprime-Krediten zur Weltwirtschaftskrise

    2006/07: Zahlungsausfälle bei Kreditnehmern in den USA. Banken hatten Immobilienkredite in großer Zahl auch an Kunden mit niedriger Bonität vergeben (Subprime-Kredite).

    2007: Viele der ausgefallenen Kredite wurden zuvor in Finanzprodukte verpackt und an große Investmentbanken weiterverkauft. Mittlerweile sind sie über das weltweite Bankensstem verteilt. Durch die Kreditausfälle verlieren die Produkte stark an Wert.

    2007/08: Die Investmentbanken bekommen immer größere Schwierigkeiten, die Zahlungsausfälle zu verkraften. Da niemand den Überblick hat, welche Kredite noch ausfallen könnten, kommt es zu einem massiven Vertrauensverlust der Banken untereinander. Es kommt zu einer Kreditklemme:
    Die Kreditvergabe wird ein zu großes Risiko. Dies erschwert Investitionen auf jedem Wirtschaftssektor. Die Weltfinanzkrise hat auf die Realwirtschaft übergegriffen. Die Konjunktur bricht so stark ein wie zuletzt 1930, die Rezession dauert in den meisten Staaten ein Jahr lang an.

    2008: Im Laufe des Jahres beginnen Staaten, für das Risiko der Banken zu haften. Dies wirkt der Kreditklemme entgegen, verlagert aber das Risiko auf die Staatsbudgets und führt zu extremer Verschuldung. Ausserdem hält es Banken im Geschäft, die von sich aus nicht mehr fähig gewesen wären, zu bestehen und stellt somit eine Art Freibrief dar.
    15.9.2008: Die amerikanische Regierung weigert sich, die Investmentbank Lehman Brothers zu retten. Die Bank muss Insolvenz beantragen. Dadurch verlieren sämtliche Anleger und Sparer ihre kompletten Einlagen, was die Wirtschaftskrise stark verschärft.

    2009: Im Laufe des Jahres beginnt die Wirtschaft wieder zu wachsen. Die einzelnen Staaten überstehen die Krise je nach Finanzkraft besser oder schlechter. Eine Ausnahme hiervon bildet die Eurozone.

    Führen die Probleme des Euro zum “Double Dip”?

    Seit 2009/10: Die starke Verschuldung überfordert den Haushalt vieler Staaten. Weltweit können die meisten Staaten darauf mit einer Neubewertung ihrer Währung reagieren. Die Staaten der Eurozone haben diese Möglichkeit nicht. Durch die Unterschiede in den einzelnen Volkswirtschaften bestehen entgegengesetzte Bedürfnisse.
    Staaten, deren Wirtschaft stark von Importen abhängig ist, wie z.B. Griechenland, würden von einer Abwertung profitieren. Gleichzeitig wäre diese jedoch schädlich für Staaten, deren Wirtschaft sich eher an Exporten orientiert (z.B. Deutschland).
    Daraus ergibt sich ein Interessenskonflikt zwischen reicheren und ärmeren Staaten. Ausserdem sinkt das Vertrauen von Investoren in die Zahlungsfähigkeit der Euro-Staaten.

    Dieses Misstrauen droht, eine neue Kreditklemme und damit auch eine neue Rezession auszulösen.
    Um das Vertrauen aufrecht zu halten, geben die reicheren Staaten Garantien für die Kredite der ärmeren Staaten ab. Zusätzlich verpflichten sie sich, grosse Einsparungen durchzuführen.
    Gleichzeitig stützen sich die Anleger immer stärker auf die Risikoeinschätzungen von privaten Rating-Agenturen. Während die Regierungen ihre Zahlungsfähigkeit beteuern, stufen die Ratingagenturen ihre Kredite als immer risikoreicher ein.

    Aktuelle Problemfelder

    1.Kreditzinsen: Je weniger die Anleger den Staaten vertrauen, umso mehr müssen diese an Zinsen für ihre Kredite bezahlen. Diese belasten die Budgets zusätzlich.
    2.Sparpolitik und Auflagen für Garantien: Der Schuldenstand eines Staates wird in Prozent der Wirtschaftsleistung gemessen. Die Regierungen in der Eurozone haben sich zu grossen Einsparungen verpflichtet. Diese Einsparungen reduzieren das Wirtschaftswachstum und erhöhen damit automatisch den Schuldenstand. Auch als Auflage für die Garantien der reicheren für die ärmeren Staaten werden solche Einsparungen verlangt.

    Diese Teufelskreise der Schuldenkrise scheinen die Eurozone direkt in die nächste Rezession zu führen. Aufgrund der Dominanz dieses Wirtschaftsraumes in vielen Regionen der Welt, ist zu befürchten, dass auch die Weltkonjunktur auf einen neuen Einbruch zusteuert.

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