Einleitung – Verkehr und Mobilität

24 Apr

Virus Auto

“Wie immer stand ich sofort im Stau. Hupen ist in Wien verboten, deshalb zeigten mir die Autofahrer einen Vogel. Davon ließ ich mich aber nicht stören, schließlich verstopfen sie doch mit ihren Fahrzeugen den öffentlichen Raum, nehmen Fußgängern den Platz weg, verpesten die Luft. Der Mensch im Gehzeug hingegen, so nenne ich meine Erfindung, bewegt sich nur mit menschlicher Körperenergie. Es hat die Größe eines Kleinwagens, etwa vier mal zwei Meter, und zeigt, wie viel Platz ein Auto braucht. Kürzlich habe ich eine halbe Schulklasse in meinem Gehzeug untergebracht. Ich bin gern mit dem Gehzeug unterwegs, so kann ich auch als Fußgänger die Straße nutzen. Es ist wunderbar leicht, und nicht einmal der Anzug knittert.” (DER SPIEGEL 1/2010)

Professor Knoflacher von der TU Wien vertritt die Theorie, dass sich das Auto wie ein Virus verhält. Es unterminiert den lebenden Organismus und bewirkt, dass alle Planung FÜR den Virus geschieht. Dabei ist der Motivator evolutionär bedingt unser eigener Energiehaushalt: Der Körper wird für eine effiziente (weiteste Strecke mit wenig Energieverbrauch) Art der Fortbewegung belohnt. Da aber die Fortbewegung nicht mehr mit körpereigenen Mitteln geschieht, ist diese Empfindung gestört und rechtfertigt dessen volkswirtschaftlichen Schäden (Verschmutzung, Gesundheit, Lärm, Gefahr, Platzbedarf, …) in keiner Weise.

Los Angeles

Los Angeles war die erste Stadt der USA, welche mit einer öffentlichen Straßenbahn dienen konnte.

Das ursprünglich sehr gut ausgebaute öffentliche Verkehrsnetz der Stadt wurde nach Privatisierungen von Firmen aus der Automobil- und Ölindustrie aufgekauft und bis zum heutigen Tage zur Gänze eingestellt. Inzwischen ist Los Angeles für seine alltäglichen Staus trotz des massiv ausgebauten Straßennetzes bekannt.

London

Seit Februar 2003 ist das Befahren des Londoner Zentralraumes für mehrspurige KFZ kostenpflichtig. Betrieben wird das System von der selben Organisation welche auch für den Betrieb des öffentlichen Verkehrsnetzes zuständig ist. Solch ein System wurde bereits in anderen Städten umgesetzt (zBsp. Bergen, Oslo, Bologna) und wurde nach einer Eingewöhnungszeit als positiv empfunden.

Rom hat sogar ein komplettes Fahrverbot für private KFZ.

Parkplatzproblem

Vielen größeren Städten wird weniger ein Verkehrsproblem an sich, sondern ein Parkplatzproblem attestiert.

Alternativen zum Autoverkehr

Die Alternativen zu reinem Autoverkehr müssen nicht unbedingt ausschließlich öffentliche Verkehrsmittel sein. Es gibt alternative individuelle Verkehrsmittel.

Ländliche Gebiete

Kritikpunkte an den motorisierten Individualverkehr einschränkende Maßnahmen werden vor allem von Bewohnern ländlicher Zonen geäußert. Der Erhalt eines zufriedenstellenden öffentlichen Verkehrsnetzes ist dort bedeutend kostenaufwendiger.

Globaler Verkehr

Fragestellungen

  • Was sind die Motivationen hinter der Entwicklung von Verkehr und Mobilität, die zum Status Quo geführt haben?
  • Welche Gründe gibt es für Verkehr und Mobilität? Warum ist für uns Mobilität so wichtig?
  • Was sind die Motivationen, die individuell zur Verwendung eines Automobils beitragen? (Herausfordernde These: „Es ist nur ein Suchtverhalten“)
  • Gibt es ein zufriedenstellendes System öffentlicher Verkehrsmittel, das zeitgemäß ist und kosteneffizient zu betreiben ist? Wie könnte so ein System aussehen?
  • Gibt es Alternativen zu Langstrecken-Transporten? Wie lässt sich der ländliche Raum erschließen?
  • Welche Alternativen gibt es im Bereich Verkehr und Mobilität überhaupt? Was ist technisch bereits möglich, wird aber – aus verschiedensten Gründen – nicht umgesetzt? Warum werden diese Möglichkeiten nicht umgesetzt?

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